Online: The bigger the better? Die Folgen von Landinvestitionen für Landrechte, Böden und Ernährungssouveränität

Datum26. Januar 2022 (Mi)

Viele Regierungen setzen über kapitalkräftige Investoren in immer größerem Ausmaß auf großflächige agrarindustrielle Betriebe. In Afrika wurden in den letzten 20 Jahren zehn Millionen Hektar Land für die großflächige Landwirtschaft „erworben“, durch private Investoren, börsennotierte Unternehmen und Investmentfonds – mit drastischen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen: Kleinbäuerliche Erzeuger*innen verlieren ihre landwirtschaftlichen Flächen, da ihre rechtliche Situation häufig ungeklärt ist. Der Verlust von Land führt zu Hunger und Armut. Gleichzeitig geht die großflächige Landnutzung mit einem industriellen Agrarmodell einher, das vor allem für den Export produziert, z.B. von Agrarrohstoffen. Diese Landwirtschaftsform ist auf eine kurzfristige Ertragssteigerung von Monokulturen ausgelegt, verbunden mit starkem Einsatz externer Betriebsmittel wie mineralischer Stickstoff-Dünger und Pestizide. Beides ist aus Sicht des Biodiversitäts- und Klimaschutzes kritisch zu betrachten. Das Fachpodium wird die sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen Auswirkungen von großflächigen Landinvestitionen in Afrika und Südamerika, u.a. anhand der Misereor-Studie „Groß auch gleich besser?“ näher beleuchten. Einweiteres Augenmerk liegt auf der Bedeutung von gesicherten Landrechten sowie die Effekte von mineralischem Stickstoffdünger und Pestiziden auf die Bodenfruchtbarkeit. Als möglichen Lösungsweg werden schließlich agrarökologische Methoden der Bodenbewirtschaftung beleuchtet werden.

Veranstaltet von: Fian